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LadyShadowmoon

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Flucht in der Nacht (Kurzgeschichte)

von LadyShadowmoon am 12.10.2011 21:46

Endlich bin ich Erlöst, endlich habe ich meine Ziele erreicht. Der Weg hierhin war kein Einfacher aber wenn er das nicht gewesen währe dann währe ich jetzt wohl auch nicht hier. Es gibt nur noch eine Kleinigkeit die ich erledigen muss. Ich brauche Blut, damit meine Verletzungen heilen können. Salem ist bereits losgezogen um mir Hilfe zu beschaffen. Seit einer Stunde ist er nun unterwegs und bald geht die Sonne auf. Für mich tötlich für ihn keine Bedrohung. Wenigstens habe ich so die Ruhe die ich brauche um alles nochmal durchzugehen und für mich zu ordnen.
Wie bin ich hier her gekommen?
Wie kam es zu meinen Verletzungen?
Am Besten ich fange mal am Anfang an.
Zu meinem Vampirischen Dasein bin ich gekommen durch meinen Vater. Er hatte meiner Mutter von seinem zweiten Sein nichts erzählt erst als ich zur Welt kam und klar war das ich ein Vampir bin war auch klar woher ich das hatte. Meine Mutter hat mich daraufhin zu meinem Vater gegeben damit er sich um mich kümmert und mich aufzieht da sie nichts mit mir zu tun haben wollte.
Ich hatte eine wunderschöne Kindheit und schnell war klar das ich es als Vampirin noch sehr weit bringen würde. Ich war die kleine Lady meines Vaters sein ganzer Stolz und natürlich hütete er mich wie einen Schatz und wies zahlreiche Liebhaber ab. Was mich nicht weiter störte da ich mich sowieso nicht für Liebe interessierte.
Niemals hätte ich mir vorstellen können jemals meinen Clan zu verlassen, doch alles kam anders..
Wilde Kämpfe entbrannten zwischen uns und den Menschen sie haben von unserer Existens erfahren da ich einen Fehler gemacht und somit alle gefährdet habe. Ich hatte einen Menschenmann getroffen der mein Interesse geweckt hat. Wir haben uns ein paar mal getroffen heimlich natürlich und mit der Zeit haben wir uns ineinander verliebt und wurden unzertrennlich. Doch mein Vater erfuhr von unserer Liebe und wollte sie mit allen Mitteln verhindern, was ich mir natürlich nicht gefallen lassen habe also beschlossen wir durchzubrennen was für mich die Verbannung aus meinem Clan bedeutete. Jung und naiv wie ich war war das kein Problem für mich ich dachte ich hätte die große Liebe gefunden die ein Leben lang hält, und einige Jahre ging es ja auch gut wir waren glücklich und haben uns prima ergänzt. Bis Trevor eines Nachts während ich auf Beutezug war von einem Werwolf angefallen wurde. Ich habe alles versucht um Trevor zu retten und die Verwandlung zu stoppen. Doch alles war zu spät. Beim nächsten Vollmond vollzog Trevor seine Verwandlung und erkannte weder Freund noch Feind so blieb mir nichts als die Flucht. Am nächsten Tag fand Tevor mich und bat mich um Entschuldigung und meinte er würde einen Weg finden mich zu schützen und trotzdem sein Leben mit mir teilen zu können. Und wieder strafte mich meine Naivität. Doch wo hätte ich auch hin sollen? Ich hatte niemanden mehr keinen Clan keine Freunde nichts, also blieb ich bei Trevor und vor Vollmond verbarg ich mich vor ihm um mich zu schützen.
Soweit ging es auch gut bis vor ein paar Wochen.....
Trevor und ich wurden unachtsam, nahmen die Gefahr nicht ernst genug. Ich wurde Schwanger. Für Trevor und mich brach eine Welt zusammen wussten wir doch nicht was uns erwarten würde und welcher Spezies unser Kind angehören würde. Und vor lauter Aufregung bemerkten wir nicht das der nächste Vollmond vor der Türe stand.
Viel zu spät bemerkte ich das Trevor sich bereits Verwandelte die Flucht kam viel zu spät.
Er jagte mich und erwischte mich so wurde ich schlimm Verwundet und währe auch gestorben wenn Salem nicht plötzlich aufgetaucht währe und mich gerettet hätte wie ihm das gelungen ist weiß ich bis heute nicht, von Trevor habe ich nie wieder etwas gehört und das macht mir mittlerweile auch nichts mehr aus denn immerhin wollte er mich fressen und dafür habe ich kein Verständnis, ich hätte schon viel früher auf meine Vernunft hören sollen. Mein Überlebensinstinkt hat mich mehr als einmal gewarnt aber Liebe macht bekanntlich blind. Ohne Salem währe ich aus diesem Teufelskreis wohl nie entkommen beziehungsweise nicht lebend.
Salem hat mein Leben in wenigen Tagen auf den Kopf gestellt.
Wir sind andauernd am Streiten und Diskutieren und trotzdem ist mir noch nie jemand begegnet der sich so um mich gesorgt und bemüht hat wie er.
Salem ist ein Waldelf ein Wesen das man normalerweise niemals zu Gesicht bekommen würde warum er mich gerettet hat weiß ich nicht er meinte nur das er das Gefühl hatte das es richtig währe mich zu retten. Doch durch diese Einmischung ist nun auch er von seinem Volk verstoßen worden, da das Volk der Elfen schon vor langer Zeit beschlossen hatte sich nicht in Weltliche Angelegenheiten einzumischen und sich niemandem zu zeigen.
Salem und ich mussten vor ihrem Zorn fliehen was in Anbetracht meiner Verletzungen nicht ohne Schwierigkeiten vollbracht werden konnte. Doch Salem fand immer eine Lösung und einen Ausweg egal aus welcher Situation.
Nach Tagen der Flucht gelang es uns in ein neues Land zu gelangen wo wir weder meinen Clan noch sein Volk zu fürchten hatten und ich konnte mich endlich auf das Konzentrieren was wirklich wichtig war, meine Heilung und meine Schwangerschaft.
Salem und ich sind kein gewöhnliches Liebespaar zumindest noch nicht aber wir sind tief Verbunden durch unsere gemeinsamen Erlebnisse und durch unsere Seelenverwandschaft.
Wir haben unser Ziel erreicht, Frieden für uns und das Kind das wir gemeinsam erziehen wollen, Salem will dem Kind ein Vater sein sobald es auf der Welt ist.
Noch wissen wir nicht was es wird ob ein Vampir, ein Werwolf oder ein Hybrid, doch egal was es wird wir werden es lieben mehr als alles andere auf der Welt.
Ich hoffe Salem kommt bald mit frischem Blut zurück er ist für mich auf die Jagd gegangen damich ich meine Wunden versorgen kann, meine Verletzungen sind schlimmer als wir angenommen hatten, Trevor hat ganze Arbeit geleistet. Salem muss öfter als sonst auf die Jagd gehen er bringt mir Tiere dich ich aussaugen kann denn Menschen meiden wir. Doch Tierblut hat nicht die gleiche Wirkung und so dauert meine Heilung länger und ist für Salem aufwendiger.
Was auch immer unsere Zukunft uns bringt wir werden es gemeinsam überstehen und ich hoffe das Salem mir irgendwann seine Gefühle gestehen kann...
Egal wie lange es dauern wird ich werde auf ihn warten.
Auf ihn und auf unsere Familie.

Ich ziehe meine Kraft aus der Macht des Mondes meine Freiheit ist meine Stärke meine Unabhängigkeit mein Trumpf. In mir brennt das Feuer der Liebe kampfbereit, rebelisch und unaufhaltsam!

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koralle1971

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Re: Wasser,Wasser das nennt man "Meer" !

von koralle1971 am 11.10.2011 14:11

Hallo Sommerstern und Saphira,

da habt Ihr beiden ja mal wider einen herrlichen Auzsflug zusammen gemacht. Ich scheint ja tollstes Wetter gehabt zu haben: Himmel und Meer blitzen royalblau und die Sonne taucht alles in goldenes Licht. Das freut mich!

Koralle

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koralle1971

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"Hamster der einsamen Herzen" von Bob Dumbo

von koralle1971 am 11.10.2011 14:05

Hamster der einsamen Herzen
von Bob Dumbo

Mittwoch Nachmittag. Ich war mit dem Hausverwalter verabredet und war zu früh dran. Also stand ich da. Es war ein Herbsttag im November, der Tag war zu früh gealtert und dunkle Wolken grasten am Himmel wie Kühe, schwarz und ungemolken.
Es waren mehrere Wohnungen, die ich besichtigen wollte. Sie befanden sich alle in einem Häuserblock im Niemandsland am westlichen Rand von Berlin Treptow, dort wo sich der Landwehrkanal gabelt und die Stadtteile Kreuzberg, Neukölln und Treptow voneinander trennt, direkt am ehemaligen Grenzstreifen.

Ich hatte die Anzeige in einer Ausgabe des "Berliner Tierfreunds" gefunden. Dort, unter der Rubrik "Gemischtes" war gestanden: "Schöne große Altbauwohnungen günstig zu vermieten, direkt vom Besitzer. Haustiere erlaubt."
Haustiere erlaubt war wichtig, denn ich hütete ab und zu den Neufundländer meiner Mutter, ein großes, schwarzes, eigensinniges Tier namens Pauline. Wenn man Pauline laufen ließ wohin sie wollte, lief sie immer zum Admiralsplatz in Kreuzberg, dort wo die Skulptur steht, mit den zwei Admirälen, die auf einer riesigen Sanduhr Rücken an Rücken mit ihren Ferngläsern in die Ferne blicken. Dort setzte sie sich dann hin, mit hochgerecktem Kopf und schaute ebenfalls in die Ferne, genau wie die beiden Admiräle.
Kein Mensch wusste, was der Hund an dieser Route interessant fand, es gab auf dieser Strecke keine Wiesen und nur wenige Bäume. Es schien irgend so ein unergründliches Hundeding zu sein. Wenn man versuchte woanders hin zu gehen und sie es merkte, dann konnte es passieren dass sie sich einfach hinsetzte und streikte. Wenn man dann an der Leine zog, war es als wolle man ein großes Bündel Briketts an einer Schnur durch die Gegend schleifen. Sie wog immerhin 40 Kilo und war sich dessen offenbar auch bewusst.
Da ich mit meinem derzeitigen Vermieter gerade Probleme hatte und der auch keine Hunde mochte, suchte ich etwas Anderes und stand deshalb jetzt in der Karl-Kunger Straße in Treptow.
Der Hausverwalter kam im großen schwarzen Geländewagen, eines jener Ungetüme, mit denen man in der Stadt auf sportliche Weise Angst und Schrecken verbreiten konnte.
Die Wagentür ging auf und ein Mann in den späten Vierzigern, vom Typ Versicherungsvertreter, in einem etwas zu kleinen anthrazitfarbenen Anzug mit glänzenden Stellen vom zu häufigen Bügeln, stieg aus, gefolgt von einem kleinen weißen Pudel. Sie liefen um das Auto herum, dann öffnete Herrchen die Heckklappe und setzte den Hund hinein. Hinter ihm schloss er ein riesiges Gitter, das ursprünglich wahrscheinlich dazu gedacht war, in der Serengeti eingefangene wilde Tiere vor dem Ausbrechen zu bewahren.
"Pass schön auf Fritzi!"
"Guten Tag," sagte ich, "sind Sie der Herr Braun?"
"Ja, guten Tag, Herr D., richtig? Wegen der Wohnung?"
"Ja, ja..."
"Na, dann wollen wir mal."

Die erste Wohnung war relativ hell, hatte altbautypische hohe Decken und roch stark nach DDR-Desinfektionsmittel. Die Gasöfen hießen "GAMAT", waren geschätzte vierzig Jahre alt und machten keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Überall waren Rohre verlegt, die an etlichen Stellen mit alten Lappen umwickelt waren. Der Putz hatte große Risse und die mit Ochsenblut gestrichenen Dielen warfen stürmische Wellen.
Der Verwalter, Herr Braun, sah meinen nicht gerade begeisterten Gesichtsausdruck.
"Schauen wir mal die Andere an...", meinte er frohgemut und wir suchten Wohnung Nummer zwei auf.
War die erste Wohnung hoch und hell gewesen, so war diese das genaue Gegenteil: Der Eingang war niedrig und führte in einen dunklen Flur. Alles war in Eiche Rustikal ausgeführt, die sich bei genauerer Betrachtung als Plastik-Laminat entpuppte. Der Vormieter war wohl ein großer Holzfreund gewesen. Alles, aber auch wirklich alles war mit dieser Folie beklebt, Wände, Decken, sogar die Türen. Im Flur war ein Zwischenboden eingezogen, der zwar praktischen Stauraum bot, aber so tief gebaut war, dass man sich ducken musste um vorwärts zu kommen. Einziger Lichtblick war die Küche, die in hellblauer Glitzer-Schaum-Präge-Tapete ausgeführt war. Die Prägung zeigte kleine lachende Engelfiguren. Ich steckte probeweise einem Engel meinen Zeigefinger in den Bauch und er verschwand, nachdem er eine zähe Fettkrusten-Barriere überwunden hatte, bis zum ersten Gelenk in klebrigem Plastikschaum. Ich mochte die Wohnung nicht und teilte dies dem Verwalter mit.
"Hm, naja, ich habe heute noch eine Wohnungsübergabe zwei Straßen weiter. Wenn Sie möchten können Sie die noch anschauen."
Also gingen wir einmal um den halben Block und kamen dann zu einem gelb gestrichenen Eckhaus. Dort wartete bereits ein junger Mann im dunklen Anzug, mit Goldkettchen und schwarzen, nach hinten gegelten Haaren. Er murmelte einen Gruß, drückte dem Verwalter verlegen lächelnd einen Schlüssel in die Hand und war dann auch schon verschwunden.
Wir stiegen das Treppenhaus hinauf in den vierten Stock.
"Also, ich habe die Wohnung selbst noch nicht gesehen," meinte Herr Braun beim Aufschließen, "keine Ahnung was uns erwartet."
Dann öffnete sich die Tür. Und wir standen vor einer weiteren Tür. Die zweite Tür war eine Glastüre, mit rotlackierten Holzrahmen kassettiert. Sie war leicht nach hinten versetzt eingebaut, so dass man sich in einer halben englischen Telefonzelle wähnte.
"Nanu?"
Herr Braun öffnete die Glastüre und wir betraten die Wohnung. Das heißt, wir versuchten es, denn gleich nach dem ersten Schritt versanken unsere Füße in einem unglaublich tiefen, blauviolett gemusterten kunstwollhaarigen Teppich. Unsicher schwankend tasteten wir uns vor. Ich trat zur Seite und hob eine Ecke des Teppichs an. Darunter entdeckte ich eine zweite Lage eines ähnlichen Ungetüms, diesmal in Meergrün. Dieser hochgehoben, machte den Blick frei auf noch eine Lage, in Dunkelgrau. Darunter dann ein Unterlegfilz und dann endlich, wie eine ferne Bergspitze an einem nebligen Morgen, das Holz der Bodendielen. Ich teilte meinen Fund dem Verwalter mit.
"Ja, da bekommt man wenigstens keine kalten Füße im Winter", meinte er nur.
Dann setzten wir unsere Expedition fort. Zur Linken öffnete sich ein orange gestrichenes Zimmer. Etwas merkwürdig sah die Türe aus, sie war komplett mit ausgepolstertem rotem Kunstleder überzogen, das mit großen glänzenden Nieten aufgenagelt war. Drinnen stand ein flaches eisernes Bettgestell mit Metallrost. Mitten darauf lag ein Paar weißer kniehoher Lackstiefel mit zentimeterhohen Absätzen.
"Oh, da hat er seine Schuhe vergessen", war der Kommentar von Herrn Braun. "Naja, die kann er ja vielleicht noch abholen."
Weiter ging's, vorbei am Badezimmer, das ebenfalls eine Ledertüre hatte, diesmal in Schwarz, und das innen komplett, einschließlich der Decke verspiegelt war.
"Ja, da hatte der Vormieter wohl einen etwas eigenwilligen Geschmack", kommentierte Herr Braun. Ich hatte inzwischen so meine eigenen Vermutungen, hielt mich aber zurück. Wir erreichten die Küche, die in pastellfarbenem Rosa gehalten war.
"Aber, wo ist denn die Spüle?" Zum ersten Mal ließ Herr Braun so etwas wie Entsetzen in seiner Stimme bemerken.
"Also, hier gehört eine Edelstahlspüle hin, da bin ich mir ganz sicher! Wo ist die nur? Das geht ja gar nicht..."
Während er sich auf die Suche nach der Spüle machte, erkundete ich den Rest der Wohnung.
Rechter Hand war ein großer halbrunder Durchgang, der mit einem braunen geflochtenen Perlenvorhang behängt war. Ich trat hindurch und befand mich offensichtlich im Wohnzimmer. Es roch nach kaltem Rauch und Wunderbäumchen.
Links standen zwei große dunkelgrünsamtene Polstersessel. Davor, in der Mitte des Raumes, ein großer sehr niedriger Couchtisch aus Glas. Daneben ein gigantisches violettes Plüschsofa, das Platz für mindestens fünf Personen bot. Mitten auf dem Couchtisch stand ein großer Metallkäfig, der an eine Voliere erinnerte. Ich trat näher heran und erkannte dann, dass der Käfig leer war bis auf ein kleines weißes Plastiklaufrad, das am Boden stand. Ich fasste mit der Hand durch die offene Käfigtüre und drehte daran. Es ließ sich ganz leicht drehen und machte dabei ein quietschendes Geräusch. Ich schaute mich um, ob irgendwo im Raum eventuell weiter Spuren des ehemaligen Käfigbewohners zu sehen waren. Dann entdeckte ich in der hinteren Ecke des Raumes zwei große Pakete. Ich nahm sie näher in Augenschein. Das eine war ein riesiger Ballen Stroh, das andere war eine Vorratspackung Hamstercracker. Ein Hamster also, aber was war aus ihm geworden, all sein Zubehör war ja noch hier. Ich wurde in meinen Überlegungen von Herrn Braun gestört, der den Kopf durch den Perlenvorhang steckte und mir mitteilte, dass es Zeit war zu gehen.
"Ich muss mich jetzt um die Edelstahlspüle kümmern."
Wir verließen diesen merkwürdigen Ort und gingen zurück zum Wagen. Unterwegs telefonierte der Verwalter auf dem Handy.
"Ja, wegen der Wohnung in der Elsenstraße. Also, da fehlt die Spüle. Ja, kannst du mal nachschauen in den Unterlagen, ich bin mir sicher da müsste eine sein..."
Wir hatten den Wagen erreicht und ich sah zu, wie Herr Braun seinen kleinen weißen Pudel befreite. Dann drückte er mir ein Blatt Din A4 in die Hand.
"Hier ist unser Bewerbungsformular, falls Sie sich für eine der Wohnungen interessieren."
Ich überflog das Papier.
"Haben Sie ein Haustier?" war eine der Bewerbungsfragen. Um irgend etwas zu sagen, fragte ich: "Sagen Sie, wie ist das mit Tieren, sind Hunde erlaubt?"
Herr Braun, der gerade seine Aktenmappe hinten im Wagen verstaute, hielt einen Moment inne als überlege er, ob er vielleicht einen Fehler begehen würde, dann raunte er mir mit gesenkter Stimme zu: "Wissen Sie, der Hausbesitzer, Herr Moll, ist ein großer Tierfreund, er spendet jedes Jahr einen größeren Betrag ans Tierheim. Tatsächlich ist es so, dass Sie hier ohne Tier gar keine Wohnung bekommen."
Dann blickte er nach rechts und links, als wolle er sehen, ob jemand mitgehört habe.
"Also, " fuhr er jetzt in normalem Ton fort, "Sie haben ja meine Nummer. Wenn Sie Interesse haben, faxen Sie mir Ihre Bewerbung zu. Wiedersehen."
Dann verschwand er mitsamt seinem kleinen weißen Hund im Geländewagen und fuhr davon.

Etwas nachdenklich gestimmt machte ich mich auf den Heimweg. Und dann begann sich langsam in meinem Kopf alles zu einem Bild zusammenzufügen: Der junge Mann mit dem Goldkettchen hatte das mit dem Haustier irgendwie mitgekriegt. Also kaufte er das billigste und unkomplizierteste aller Haustiere: einen Hamster.
Und so kam es, dass in langen Nächten, in Berlin Treptow nahe der ehemaligen Grenze in einem gelben Eckhaus im vierten Stock, Frauen in Reizwäsche in großen grünsamtenen Polstersesseln an einem flachen Couchtisch aus Glas saßen, Kette rauchten, und während sie auf den nächsten Freier warteten auf den Hamsterkäfig starrten und zusahen, wie das kleine Tier tapfer seine Runden drehte in seinem kleinen weißen, quietschenden Plastikrad, ebenso wie sie selbst Nacht für Nacht ihre Runden drehten. Und anfangs war es nett gewesen, eine willkommene Abwechslung, die Frauen hatten den Hamster gemocht, hatten ihm einen Namen gegeben, hatten ihm Hamstercracker zugesteckt. Aber der Hamster war immer nur in seinem Rad gerannt, nie sah man ihn schlafen, das Rad quietschte Tag und Nacht. Langsam begannen die Frauen sich ausgelaugt zu fühlen, hatten keine Lust mehr, wurden mürrisch und schlecht gelaunt.
Die Kunden, die auf dem überdimensionierten violetten Sofa saßen und darauf warteten, dass eine Frau frei wurde und die dabei auf den Käfig schauen mussten, vergaßen, hypnotisiert vom ewigen Gekreisel des weißen Rades, warum sie eigentlich gekommen waren, sie saßen eine Weile herum und gingen dann einfach wieder, verwirrt und melancholisch.
Dazu kam ein stetiger leicht strenger Geruch nach Tierfäkalien und feuchtem Stroh, auch die vielen aufgehängten Wunderbäumchen halfen da nicht viel. Und dann, eines Nachts, als wieder einmal nichts los war und alle nur auf das weiße Rad starrten, wie es sich drehte und drehte und drehte, da war es plötzlich langsamer geworden, hatte noch einmal hin und her geschaukelt und war dann stehen geblieben. Das kleine Hamsterherz hatte aufgehört zu schlagen, mitten in der Pflichterfüllung, im ewigen Rennen auf der Stelle.
Und so, als hätten alle auf dieses Signal gewartet, waren sie in alle Richtungen davongeflohen. Still, ohne einander anzublicken, in stummer Übereinkunft. Der junge Mann im Anzug wusste, dass kein neues Tier den Platz des Hamsters einnehmen würde und war die Wohnung auch billig gewesen, der Preis war dennoch zu hoch.

Ich blieb stehen und bemerkte, dass ich an einem kleinen Wiesenstück stand, welches die Ecke zwischen zwei Straßen verband. Im Gras steckte ein halber abgebrochener Pflasterstein. Im Licht der letzten Sonnenstrahlen warf er einen langen Schatten auf das blassgelbe Herbstgras. Es sah aus wie ein minimales Monument. Und niemand außer mir wusste, für wen es dort stand. Ich nahm Haltung an und salutierte in Gedanken. Dann legte ich eine Schweigeminute ein für den unbekannten Hamster, der sein Leben gegeben hatte im Dienste der käuflichen Liebe.

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SommerStern

78, Weiblich

Beiträge: 25

Wasser,Wasser das nennt man "Meer" !

von SommerStern am 11.10.2011 13:08

Nun habe  ich die Süderelbe und den  Wald kennengelernt,nun auch das Meer.Frauchen und ich sind am 01.10.11 mit einem vollem Zug nach Timmendorfer Strand gefahren.Herrchen war zur Reha da.
Mit Verspätung angekommen,sind wir zum Hunde Strand.Frauchen fragte mich,na Saphira  willst du darein?Fragte mich,was redet sie so viel? ich stehe schon drin! Frauchen hätte fast Naße Füße bekommen.Saphira komm,erstmal die andere Leine dran machen, sagt getan und ich konnte 10 meter ins Wasser laufen.So viel Wasser und kein Ende,war das  schön. Freunde hatte ich auch gefunden,nur ein Hund bellte mich immer an, warum weiß ich nicht. Wir Drei sind alle ins Wasser, die anderen beiden sind geschwommen und ich hüfte wie  ein Kengeruh aus dem Wasser. Plötzlich war mir schlecht, hatte wohl Wasser geschluckt und bin mit den Pfoten ins Wasser und da  wieder aus gespuckt, weiß ja was sich gehört. Nach einer Stunde bekammen wir alle Hunger und sind die Promenade lang Spaziert. Frauchen hatte alles  mit für mich,Fressen und Wasser,  aber das hat sie immer,wenn wir länger Unterwegs sind. Abends  sind  wir dann wieder mit dem Zug nach Hause. Frauchen und  ich waren sehr Müde und  haben lange Geschlafen. War ein toller Tag für mich, und  möchte wieder dahin.HPIM1867.jpg

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LadyShadowmoon

36, Weiblich

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Herbstzeit

von LadyShadowmoon am 06.10.2011 16:25

So viele Farben

 

malt der Herbst

in meine Welt

so viele Blätter

werden vom Wind

verstreut in meine Welt

so viele Früchte

zum Verzehr gedacht

hat der Herbst

mir nun gebracht

soviele Farben

erstrahlen im Licht

sanft weht der Wind

die Blätter in mein Gesicht

sogut sind die Früchte

die ihre Reife gewonnen

so herrlich

von der Natur ersonnen.

Alles wächst

erblüht

und gedeeit

im ewigen Kreis

im Laufe der Zeit

alles reift

und wächst heran

bis man es dann ernten kann.

Der Herbst erstrahlt

im Sonnenschein

so mild

und bezaubernd

könnts immer sein

doch auch der Herbst

er wird vergehn

damit mit eisiger Kälte

der Winter kann vor unserer Türe stehen.

Im Winter ist es strahlend Hell

denn der Schnee leuchtet so grell.

Dem Winter folgt der Frühling dann

damit alles neu Erblühen kann.

Dann folgt der Sommer

zum Genießen gedacht

wenn man sich nichts aus Hitze macht.

So nimmt das Leben seinen Lauf

und die Natur geduldig

den Wandel in Kauf.

Der Herbst ist mir die schönste Zeit

weil er mich mit seinen Farben erfreut

weil er mich mit seiner Ernte entzückt

und die Hitze des Sommers mich nicht mehr erdrückt.

Der Herbst er ist zum Träumen gedacht

vor allem wenn die Sonne lacht.

Im Herbst berauscht mich jeder Wald

die Bäume wirken wie gemalt

alles erstrahlt im warmen Licht

die Strahlen der Sonne

wärmen mein Gesicht.

Das Wunder des Lebens nimmt seinen Lauf

nicht für jeden sichtbar

unbedeutend für so manchen

doch nicht für mich

weil ich dieses Schauspiel

brauche ich!

Ich ziehe meine Kraft aus der Macht des Mondes meine Freiheit ist meine Stärke meine Unabhängigkeit mein Trumpf. In mir brennt das Feuer der Liebe kampfbereit, rebelisch und unaufhaltsam!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.10.2011 16:27.

LadyShadowmoon

36, Weiblich

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Die mächtige Eiche!

von LadyShadowmoon am 03.10.2011 08:57

Auf einer Heide

 

umgeben von Wald

steht eine Eiche

so mächtig

und alt.

Wieviele Jahrzehnte hat sie schon gesehen?

Wieviele Jahre wird sie wohl noch stehn?

So klein fing sie an

so groß ist sie nun

wachsen und leben

nichts anderes kann sie tun.

Steht stumm

und einsam

sieht die Zeit vergehen

wieviele Blüten wird man im Frühling noch sehen?

Viele Äste sind schon gebrochen

viele Zweige sind verdorrt

und doch steht der Baum noch immer

an seinem so geliebten Ort.

Doch die Gefahr ist nah

und nagt an ihm.

Ein gefährlicher Wurm

besiegt er ihn?

Im stillen Kampfe

verlassen

allein

wer wird am Schluss der Sieger sein?

Vom Efeu umringt

vom Lichte verschlossen

sterben zahlreiche Sprossen..

Doch aufgeben das tut er nicht

kämpft in der Höhe um das wichtige Licht.

Die Wurzeln so tief

in der Erde vergraben

sie sammeln das Wasser

an dem die Blätter sich laben.

Jeden Sturm überstanden

jedem Wetter getrotzt

die Zeit überdauert

bis der Wurm ihn befiel

so steht er und kämpft

erwartet nicht mehr viel.

Hilfe braucht er

Hilfe ist es nach der er Schreit

Doch ist die Zeit der Hilfe noch weit?

Wird der mächtige Baum bestehen?

Oder durch das kleine Würmchen vergehen?

Werden Wurm und Efeu die Sieger sein?

Zerfressen, umrankt so hilflos und gebrochen

steht die Eiche um auf Hilfe zu hoffen.

Von weitem so mächtig

so stolz

und so stark

nie würde man denken

das seine Stunde geschlagen hat.

Und doch kämpft er weiter

er gibt nicht auf

so dreht sich die Zeit

im ewigen Kreis.

Mal Frühling mal Winter

mal Hitze mal Eis

mal Tod mal Lebendig

im ständigen Lauf

nimmt die Eiche alles in Kauf

denn sie Lebt

und gibt nicht auf.

Die mächtige Eiche

vom Schatten umringt.

Einzig der Wind

durch ihre Blätter

von der Klage singt.

Trägt sie dahin geschwind

die Klage der Eiche im Wind.....

Ich ziehe meine Kraft aus der Macht des Mondes meine Freiheit ist meine Stärke meine Unabhängigkeit mein Trumpf. In mir brennt das Feuer der Liebe kampfbereit, rebelisch und unaufhaltsam!

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LadyShadowmoon

36, Weiblich

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Beiträge: 275

Scheinbar zum Lieben gedacht...

von LadyShadowmoon am 23.09.2011 22:12

Sanft fließen die Bäche ins Tal
die Landschaft sie wirkt wie gemalt
das leise Plätschern
der melodische Klang
nichts anderes mich so beruhigen kann.

 

Vom Mondschein umgeben
in friedlicher Nacht
scheint es als ob jeder Stern für mich lacht
nichts anderes solche Ruhe in mir entfacht.

Der ruhige Wind
zerzaust mein Haar
durch ihn fühle ich mich geborgen
fast so als währst du wirklich da.

Sanft fließen meine Träume wie die Bäche ins Tal
in den Träumen bist du bei mir
die Liebe lässt uns keine Wahl
sind im Herzen verbunden
vergessen die Vergangenheit
verheilt sind die Wunden.

Vom Mondschein umgeben
schreiten wir durch den Wald
von dir gewärmt
ist auch der Wind nicht mehr kalt.

Die Träume fließen durch die Realität
denn die Liebe verbindet
den Traum mit der Welt

Die Liebe sie ist es die mich nicht erhört.
Den bis jetzt haben Lügen alles zerstört.
Mein Herz es schlägt weiter und wartet auf dich.
Versunken in Träumen
leb ich in der Realtität
in der man so vieles
und doch nichts versteht!

Vom Mondschein begleitet
von den Sternen bewacht
beobachte ich lächelnd
die friedliche Nacht
die wie es scheint für uns gemacht!

Scheinbar zum Lieben gedacht..

Ich ziehe meine Kraft aus der Macht des Mondes meine Freiheit ist meine Stärke meine Unabhängigkeit mein Trumpf. In mir brennt das Feuer der Liebe kampfbereit, rebelisch und unaufhaltsam!

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koralle1971

56, Weiblich

Beiträge: 92

Re: Wintermoon Nachmittag/Alster Abend

von koralle1971 am 29.08.2011 15:55

Hallo Tiegerin,

das hast Du sehr schön geschrieben. Deine stimmungsvolle Schilderung hat mich richtig gefangen genommen und mir war fast, als wäre ich selbst dabei gewesen - so plastisch war alles.

Viele Grüße
Koralle

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WinterMoon
Administrator

40, Weiblich

Admins

Beiträge: 253

Re: ankündigugn für eventuelle abwesenheit der nächsten drei bis vier monate

von WinterMoon am 28.08.2011 13:58

ich danke euch meine lieben soulsisters

ich habe keinerlei zweifel daran das CB in eurer hand im chaos ertrinkt :)

hoffe bis zu unserer rückkehr ist wieder etwas merh los hier

damit wir dann richtig loslegen können

:)

knuddel und knutsch eure Moony









Still Waiting For An Angel To Come, To Make All These Hurtful Events Undone 
(In Strict Confidence)

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IceyFiremoon

-, Weiblich

Beiträge: 4

Re: ankündigugn für eventuelle abwesenheit der nächsten drei bis vier monate

von IceyFiremoon am 28.08.2011 10:07

 auch ich werde sehen dass hier kein chaos herrscht! ich freue mich für euch dass ihr diesen schritt geht!

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