Die alte mühle

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WinterMoon
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Beiträge: 253

Die alte mühle

von WinterMoon am 22.04.2011 14:02

ich bin verzaubert
in den bann gezogen
in meinem kopf immer wieder die bilder
ich kann sie nciht vergessen
so sehr ich es auch versuche...
die alte mühle am see...
sie spuckt in meinem kopf umher und will nciht raus
als hätte sie mich verzaubert...

alles lag so zerfallen da
das mühlrad schon lange weg
die fenster zerschlagen
die eingangstür und auch die seitenfenster dick bewachsen
und doch...
bin ich gefangen

vieleicht liegt es an ihrem geheimniss
welches sie hinter den zerfallenen mauern verbirgt
die neugier die mich treibt
jene mauern und geheimnisse zuentdecken
immer wieder kommen die bilder zurück
wie cih um diese alte mühle herumschleiche

wie sich der wunsch immer weiter nach oben drängt
dort rein zugehen und zusehen was sich hinter dem alten verottenten tor verbirgt
doch es scheint keinen weg hinnein zugeben
nciht mal von aussen kann ich in sie hinnein sehen
alles dunkel und abgedeckt

es scheint so irreal
ich höre in meinem kopf eine stimme die sagt
komm her, komm herrein, still deine neugier
doch ich finde keinen weg hinnein...

doch die neugier ist ein großer antrieb
und so tun sich in meinem kopf bildfetzen auf
von alten mechanismen zum bewegen der mühlsteine
holzbalken welche das große blechdach stützen,
stroh in welchem kleine mäuse umherrennen...

der letze rest von spuren das jene mühle einst mal bewohnt war
ein alter morscher tisch
eine alte gesichtslose puppe aus den kindertagen
das spinnennetz verbaute schlafzimmer
in dem noch ein alter nachtschrank steht
die in die jahre gekommene küche
in der man nur erahnen kann das dort mal die ganze familie zu abend aß

doch trotz der neugier und all den bildern
bleibt noch der respekt um jenes gebäude
welches mehr und mehr zerfällt
und nur ncoh ein bisschen mehr
zu einem mystischen ort wird

und somit der gesammenten umgebungen einen schaurig schönen, geheminissvollen hauch verleiht...
die alte Mühle am See...





*beide bilder Quelle: Internet

Mein Album zur Mühle









Still Waiting For An Angel To Come, To Make All These Hurtful Events Undone 
(In Strict Confidence)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.04.2011 15:34.

koralle1971

56, Weiblich

Beiträge: 92

Re: Die alte mühle

von koralle1971 am 24.04.2011 17:33

Was für ein toller Text! Der ist Dir sehr gut gelungen, Wintermoon, denn Du hast die Stimmung des märchenhaften Gebäudes unheimlich treffend eingefangen. Da ich ja selber auch ganz verzaubert von der Mühle bin, kann ich Deine Gedanken und Deine Faszination für die geheimnisumwitterte Mühle sehr gut nachempfinden. Im übrigen bin ich beeindruckt, was Du alles an Bildern und Infos im Internet gefunden hast!

Ich kenne den Mühlenteich seit meiner Kindheit, denn ich bin hier schon als kleines Mädchen an der Hand meiner Eltern oder mit meiner Oma am Ufer entlang spaziert. Es war für mich immer ein Abenteuer, durch die Büsche zu huschen, braune Walnüsse im Herbstlaub zu entdecken oder auf einem umgefallenen Baum sitzend übers glitzernde Wasser zu gucken.

Als junge Frau habe ich so manches Picknick in einer versteckten Ecke am Wasser gegenüber der kleinen Insel gemacht - meist mit meinen Freundinnen, aber auch mit einem meiner Exfreunde, als wir uns damals ineinander verliebt haben. Auch mit meinem letzten Freund habe ich dort mal auf einer Bank unterm Nussbaum heiße Küsse getauscht.

Als ungefähr 1993 das Haus schräg gegenüber der alten Mühle gebaut wurde, weil die Müllerfamilie das alte Haus verlassen musste, stand ich oft am anderen Ufer und sah sehnsüchtig hinüber. Dort zu wohnen - das schien mir das Schönste auf der Welt zu sein. Ich kann es bis heute kaum glauben, dass sich dieser Lebenstraum für mich tatsächlich erfüllt hat. Manchmal wache ich morgens auf, öffne das Rollo im Schlafzimmer und bin ernsthaft erstaunt, tatsächlich am Ufer des Sees zu sein. Sogar vom Bett aus kann ich das Wasser sehen, während ich gemütlich meinen ersten Tee trinke.

An einen glücklichen Abend im August 2009 kann ich mich noch sehr lebhaft erinnern. Das war kurz vor meinem Einzug, als ich den Mietvertrag bereits unterschrieben hatte. Ich saß mit meinem damaligen Freund auf der Bank am gegenüberliegenden Seeufer, die spätsommerliche Abendsonne wärmte uns und wir hatten einen Karton mit Pizza auf den Knien, die wir unterwegs gekauft hatten. Die haben wir miteinander geteilt und völlig verzückt auf das Haus geguckt, in das ich in wenigen Wochen einziehen würde. Die Welt erschien bunt, glücklich und warm, unsere Zukunft lag vor uns wie ein einziges, wundervolles Versprechen. Wir saßen aneinander gekuschelt und malten uns alles in den herrlichsten Farben aus.

Tja, vieles ist anders gekommen, als ich an diesem Abend gedacht habe. Ich habe vieles verloren, unter anderem den Mann, mit ich hier gemeinsam leben und durch dick und dünn gehen wollte. Aber mein wundervolles Teichschloss, am Ufer des funkelnden Sees, neben der verfallenen Mühle - das ist mir zum Glück geblieben!

Liebe Grüße
Koralle

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.04.2011 17:39.

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